Seltene Erden: Schlechte Nachrichten aus China – Innovationsoffensive nötige Antwort

„Seltene Erden: Schlechte Nachrichten aus China – Innovationsoffensive nötige Antwort“

Zur angekündigten Kürzung der Chinesischen Exportquote zu Seltenen Erden für das erste Halbjahr 2012, erklärt Reinhard Bütikofer, industriepolitischer Sprecher der Grünen/EFA und Berichterstatter im Europäischen Parlament zur Rohstoffpolitik:

“Mit der Kürzung der Exportquote von Seltenen Erden für 2012 setzt China seine Politik der letzten Jahre weiter fort. Für Europas Industrie ist das eine schlechte Nachricht. Ohne energische Anstrengungen zur Verringerung der Rohstoff-Abhängigkeit drohen gefährliche Engpässe und Entwicklungsblockaden. Um so wichtiger ist es für die EU-Industriepolitik, jetzt mit ehrgeizigen Effizienz-, Recycling-, und Substitutionsstrategien gezielt zu antworten.

Mein Vorschlag zur Etablierung eines Europäischen Kompetenznetzwerkes zu Seltenen Erden in 2012, das die Forschung in der EU auf diesen Gebiet bündelt und fördert, kann hier einen wirksamen Beitrag leisten.[i] Die EU hat nur eine Wahl: Pekings Kürzungen als Chance für Innovation bei den Seltenen Erden zu nutzen. Als Beispiel kann Japan dienen, das sich das Ziel gesetzt hat, den Verbrauch von Seltenen Erden durch Effizienzsteigerung und Substitution um 1/3 zu kürzen. Dabei müssen Europäische Kommission und Mitgliedsstaaten vor allem auf kleine und mittlere Unternehmen Rücksicht nehmen. Während einzelne Konzerne wie Rhodia eigene Verträge und Partnerschaften mit Chinesischen Seltene Erden-Unternehmen verhandeln können, ist dies nicht der Fall für Europas KMU. Deshalb sollten die Interessen der KMU auch in der geplanten Rohstoffallianz großer deutscher Unternehmen berücksichtigt werden.“

[i] Dieser Vorschlag eines Europäischen Kompetenznetzwerkes wurde am 1. Dezember 2011 vom Europäischen Parlament beschlossen.