Interviews, Reden & Meinungsbeiträge

Rohstoffderivate: Warum nicht von den USA lernen?

Rohstoffmärkte sind volatil. Das ist schlicht ihre Natur. Aber die Preisschwankungen an Rohstoffmärkten haben extrem zugenommen. Das belastet die Industrie, und darum muss die Politik sich ernsthafte Gedanken machen, wie sie rohstoffabhängigen Unternehmen zur Seite stehen kann. Zusammen mit Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM) habe ich am 24. September zu diesem Thema einen Meinungsbeitrag bei Euractiv veröffentlicht. Unser Vorschlag heißt: bona fide Hedging gewährleisten, aber exzessive Spekulation zurückdrängen.

Photo credit: (flickR) Astrid Kopp

Wie bedroht ist Europa?

Der europäische Integrationsprozess muss weiter vorangetrieben werden.

Mit einem Zerbrechen der gemeinsamen Währung wäre ein dramatischer Rückschlag für das gesamte Integrationsunterfangen verbunden. Wenn das Paradigma von der „ever closer union“ scheiterte, dann würden die falschen Propheten nationalen Eigensinns auftreten und mit gegenreformatorischem Eifer Europas Zukunft auf den Altären ihrer althergebrachten Götzen opfern.

Die EU muss sich nicht, wie viele Föderalisten meinen, zu den so oft berufenen „Vereinigten Staaten von Europa“ mausern, um auf der Höhe der Geschichte agieren zu können. Aber die Mitgliedsländer müssen auf vier zentralen Gebieten in Zukunft ihre Souveränität stärker gemeinsam wahrnehmen.

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Zusammenarbeit als letzte Chance

Die letzten 12 Monate haben den Europäern harte strategisch-militärische Lektionen beschert. Diese sind mit der neuen U.S.-amerikanischen Sicherheitsstrategie verbunden – dem Fokus auf den asiatisch-pazifischen Raum – sowie mit dem Libyen-Einsatz der NATO. Die jüngste Erfahrung zeigt: Selbst die beiden großen militärischen Kräfte in Europa können mit ihren immer noch relativ hohen Verteidigungsbudgets keinen Einsatz der Größenordnung von Libyen leisten. Europa muss, ob in NATO oder EU, ein eigenständiges und einsatzfähiges Set an Fähigkeiten entwickeln, wenn es in Zukunft militärisch zumindest auf Konflikte niedriger oder mittelhoher Intensität in seiner näheren Nachbarschaft vorbereitet sein will. Die Devise muss gerade in Zeiten knapper Kassen angesichts gravierender Fähigkeitslücken lauten: Kooperation, Kooperation, kooperation!

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Reinhard diskutiert Europa

So lädt der Kreisverband Köln zur Europa-Veranstaltung ein:

“Seit nunmehr über zwei Jahren schleppt sich die Eurozone von Krisengipfel zu Krisengipfel. Viele in der Bevölkerung fragen sich, was uns die EU eigentlich noch bringt, und immer stärker kommen auch Zweifel am Funktionieren der Europäischen Union insgesamt auf. Höchste Zeit also, dass wir GRÜNE als die pro-europäische Partei Position ergreifen und aktiv werden. Als Gäste haben wir Reinhard Bütikofer, stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Europafraktion der GRÜNEN, und Frithjof Schmidt, stellvertrendern Fraktionsvorsitzenden der grünen Bundestagsfraktion, gewinnen können.”
(Photo Credit: FlickR, author fdecomite)

Was das Plenum in Straßburg kommende Woche berät

Befassen wird sich das Europäische Parlament insbesondere mit dem jüngsten Gipfel zur Eurokrise, der anstehenden zypriotischen Ratspräsidentschaft, Projektanleihen, Strukturfonds, ACTA und dem “Schengen-Paket”.

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Author: (flickr) Astrid Kopp

Rohstoffspekulation: Preise sollen dem Markt folgen

Rohstoffpreise fahren Achterbahn. Grundstoffmärkte wie Lebensmittel und Metalle brechen Rekorde, um kurz danach wieder beträchtlich zu fallen. Von Privatanlegern über Banken bis zu Hedge-Fonds und Versicherungen: Viele Investorengruppen haben Rohstoffe in Zeiten krisenbedingter Verunsicherung für sich entdeckt.

Entschiedene Schritte zur Bekämpfung der Spekulation auf EU-Ebene sind notwendig und sollten nicht zuletzt den Handel auf Terminmärkten angehen und die Einführung von mehr Transparenz fordern .

Meinungsbeitrag von Reinhard Bütikofer und Gerhard Schick, veröffentlicht in der Wirtschaftswoche.

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