Zum Auftakt des G7-Gipfels auf Sizilien meint Reinhard Bütikofer, Europaabgeordneter und Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei (EGP):
“Von allen Themen, die auf der Tagesordnung der G7 stehen, ist das wichtigste die wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit und Minderung der Ungleichheit. Das ist die Kern-Herausforderung für die Entwicklung aller Teilnehmerstaaten und vieler anderer Länder. Es besteht wenig Grund zur Hoffnung, dass der amerikanische Präsident bereit ist, sich auf diesem Gebiet einem konstruktiven Ansatz anzuschließen.
Die europäischen Teilnehmer sollten es Donald Trump aber nicht erlauben, alle anderen einzuschüchtern und zu dominieren. Niemand sollte vergessen, dass die Politik der Trump-Regierung nicht die Sichtweisen der Mehrheit der amerikanischen Bürgerinnen und Bürger widerspiegelt. Von Kalifornien bis New York finden sich viele Partner für ehrgeizige Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft.
Wenn Präsident Trump eine substanzielle gemeinsame Schlussbotschaft der G7 verhindert, sollten die anderen Teilnehmer ihn wissen lassen, dass sie seine Positionen mäßig interessant finden – und ohne ihn weitergehen. Das wäre eine gute Gelegenheit für eine stärkere europäische Führungsrolle. Präsident Macron – das dienstjüngste Mitglied im Kreis der G7 – und Kanzlerin Merkel – das Mitglied mit der höchsten Seniorität – haben dafür eine besondere Verantwortung. Es hat sich schließlich schon bei Trumps Besuch in Brüssel gezeigt, dass es für die Europäer nichts bringt, einzuknicken und auf gutes Wetter zu hoffen.”