Wegen der sich dramatisch zuspitzenden Lage im griechischen Gesundheitssystem übergaben die Fraktionsvorsitzenden der Grünen/EFA Fraktion dem Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso in der Fraktionssitzung am Dienstag, 12.6., einen Brief, der auf die Dringlichkeit des Themas hinweist und Barroso bittet, sich persönlich des Problems anzunehmen. Im Zuge der Wirtschaftskrise wurden die Ausgaben für den griechischen Gesundheitssektor substantiell gekürzt, obwohl die Nachfrage nach medizinischen Behandlungen seit 2010 zugleich um rund 20 % stieg. Fehlende medizinische Grundversorgung, insbesondere auf Inseln, ein zunehmender Versorgungsengpass bei Medikamenten, gefährlich lange Wartezeiten für Patienten bei Operationen und hohe finanzielle Zuzahlungen sind nur einige der ernsten Auswirkungen der derzeitigen Einsparungen. Präsident Barroso wird im Brief der Grünen Fraktion aufgefordert, sich im Einklang mit Artikel 35 der Charta für Grundrechte für einen angemessenen Zugang der griechischen Bevölkerung zu medizinischen Dienstleistungen einsetzen, und insbesondere das akute Versorgungsproblem im pharmazeutischen Bereich anzugehen. Der Brief kann hier in voller Länge abgerufen werden.
Die Fraktionsvorsitzenden Rebecca Harms und Daniel Cohn-Bendit bei der Übergabe des Briefes in der Sitzung der Grünen/EFA-Fraktion in Strassburg.